Gemeinsam gegen Stigmatisierung: Zusammen für Respekt und Empathie

In diesem Artikel möchten wir mit euch über ein wichtiges Thema reden: die Entstigmatisierung von Krankheiten.

5 Min. Lesezeit
Ein Mann erhält Trost von einer Frau, die ihm empathisch die Hand auf die Schulter legt. Währenddessen legt er seinen Kopf etwas niedergeschlagen auf die Hand und blickt sie leidend, aber hoffnungsvoll an.

Menschen,  die mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder Rückenschmerzen leben, sind in ihrem Alltag oft mit Vorurteilen und sogar Beleidigungen konfrontiert – leider auch vermehrt auf Social Media. Das bekommen wir mit und möchten nicht wegschauen.

*Triggerwarnung: reale Beleidigungen von COPD/ Rückenschmerz-Betroffenen die wir in unseren Social Media Kommentaren gelesen haben.

Das unsichtbare Gesicht einer Krankheit

Erhalten Menschen eine Diagnose, sind sie erstmal mit schwierigen Fachbegriffen und komplexen Krankheitsbildern konfrontiert. Für Außenstehende und Angehörige ist es ebenfalls herausfordernd, das volle Ausmaß einer Diagnose zu verstehen. Vor allem, weil es neben körperlichen Symptomen auch zu sozialen und psychischen Herausforderungen kommen kann.

Wir beobachten auf Social Media, dass Menschen oft auf Vorurteile zurückgreifen, wenn sie etwas nicht verstehen. Das kann Menschen mit Schmerzen oder Erkrankungen zusätzlich belasten. Niemand sollte aufgrund seiner Erkrankung stigmatisiert werden! Das führt nicht nur zu Isolierung, sondern kann im schlimmsten Fall auch die Verbesserung der Gesundheit behindern. Zum Beispiel, wenn Symptome nicht ernst genommen werden. Wir setzen uns deshalb für mehr Aufklärung und Empathie im Netz ein!

Keine Frage der Schuld

Menschen mit COPD erleben oft negative Rückmeldungen auf ihre Erkrankung. Und das zu Unrecht. Viele Menschen wissen nicht, dass sich hinter der Abkürzung für COPD eine chronische Erkrankung verbirgt. Synonym nutzen sie den Begriff  „Raucherhusten“ und greifen damit zu kurz. Weitere Symptome einer COPD sind Atemnot, Auswurf, vermehrte Müdigkeit und auch Muskelabbau.

Menschen, die rauchen, werden aufgrund ihres Nikotinkonsums schnell negativ bewertet. Oft hören sie, die COPD sei selbst verschuldet und Rauchen einfach eine „schlechte Angewohnheit“. Dass Rauchen bzw. Nikotinsucht eine eigene Erkrankung ist, die mit einer psychischen und physischen Abhängigkeit einhergeht, wird dabei nicht mit berücksichtigt. „Hör doch einfach auf zu rauchen“ ist für viele Menschen, die nikotinabhängig sind, keine Option. Eine Rauchentwöhnung sollte zwar für jeden COPD-Patienten und COPD-Patient:in das Ziel sein, auf ihrem Weg sollten sie jedoch begleitet, ermutigt und mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden.

Auch wenn COPD in den meisten Fällen eine Folge von Tabakkonsum ist, so gibt es eine ganze Reihe an Risikofaktoren, die zu einer COPD führen können. Auch lebenslange Nichtraucher:innen können daran erkranken. Wer über COPD urteilt, urteilt also nicht nur über das Rauchen sondern auch über Menschen, die beispielsweise durch ihre berufliche Tätigkeit Schadstoffen ausgesetzt waren und so an COPD erkrankt sind.

Grafik eines bedrückten Mannes, der auf sein Handy schaut. Darin sieht er Beleidigende Kommentare.

Krankheiten sind also komplex. Deshalb möchten wir für mehr Aufklärung sorgen. Ziehen sich Menschen mit chronischen Erkrankungen zurück, wird ihnen beispielsweise Faulheit unterstellt. Wir sehen hingegen, dass Menschen mit COPD sehr viel tun, um am Leben teilzuhaben, aktiv zu sein und sich für ihr körperliches Wohlbefinden einsetzen.

Wir finden es wichtig, ein Bewusstsein für die Lebensrealitäten von Menschen mit COPD schaffen. Denn immer öfter beobachten wir unter unseren Werbeanzeigen verletzende Kommentare – und das sind keine Einzelfälle. Deshalb sagen wir, im Netz und im echten Leben: Zeigt Mitgefühl und Verständnis!

Rückenschmerzen: Stilles Leiden

Fast jeder leidet einmal in seinem Leben an Rückenschmerzen. Wer dauerhaft betroffen ist weiß, dass es sich um eine unsichtbare Erkrankung handelt. Viele versuchen weiterhin ihren Alltag zu bewältigen, zu arbeiten und zu funktionieren. Man kann den Schmerz nicht sehen, weshalb er von Außenstehenden manchmal nicht wahrgenommen oder sogar als übertrieben angesehen wird.

Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass Menschen mit Schmerzen nicht nach Hilfe fragen, ihren Schmerz übergehen oder über lange Zeit eine Schonhaltung einnehmen. Man sollte seinen Schmerz aber definitiv ernst nehmen und zum Arzt bzw. zu einer Ärztin gehen, um eine Chronifizierung zu vermeiden.

Rückenschmerzen haben nicht zwingend etwas mit dem Gewicht oder mangelnder Fitness zu tun – und erst recht nicht mit der eigenen Herkunft oder kulturellen Zugehörigkeit! Neben anderen Erkrankungen oder Verletzungen, tragen auch ungünstige Arbeitsbedingungen dazu bei, dass Rückenschmerzen überhaupt entstehen.

Grafik einer Frau, die bedrückt auf ihr Telefon schaut, aus dem Beleidigungen gegen Rückenschmerzen lesbar sind.

Derartige Beleidigungen, wie die Beispiele unserer Posts, zielen auf die äußerlichen Merkmale einer Person ab, die mit den tatsächlichen Ursachen nichts zu tun haben. Wir bitten euch, nehmt den Schmerz anderer Menschen erst und auch euren eigenen.

Gerade in der digitalen Gesundheitslandschaft ist Gemeinschaft wichtig

Wir wollen Patient:innen mit unseren digitalen Therapien nicht nur eine wirksame Behandlung an die Hand geben, sondern ihnen auch das Gefühl geben, dass sie Teil einer Community sind. Wir möchten sie darin bestärken, selbst für ihr Wohlbefinden aktiv werden zu können. Hassrede, Beleidigungen und rassistische Kommentare haben bei uns keinen Platz!

Einen geschützten Rahmen bietet da zum Beispiel unsere COPD Gemeinschaft auf Facebook. Hier geben wir Raum für den Austausch von Erfahrungen und Informationen. Das Gefühl einer (digitalen) Gemeinschaft kann eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Stigmatisierung haben und fördert das Verständnis für die individuellen Herausforderungen, denen Patient:innen begegnen. Man sollte damit nicht alleine bleiben. Deswegen haben wir beschlossen, auf Instagram einen weiteren Wohlfühlort zu schaffen. Dort finden Menschen mit Rückenschmerzen hoffentlich in Zukunft nicht nur spannende, hilfreiche Informationen, sondern können sich auch zu Themen untereinander austauschen. Seid gerne dabei auf @kaiarueckenschmerzen !

Gemeinsam für eine Gesundheitsgemeinschaft ohne Vorurteile

Bei Kaia Health stehen wir neben unseren technologischen Innovationen auch für soziale Verantwortung:

Unsere klare Positionierung gegen die Stigmatisierung von Patient:innen und jegliche Form von Hassrede soll zu einer positiven und unterstützenden Gesundheitsgemeinschaft beitragen.

Bist du von Beleidigungen im Netz betroffen? Du kannst dir unter anderem unter https://hateaid.org/beleidigung-im-internet/  Hilfe und Tipps holen oder unserer COPD Community auf Facebook beitreten, um dich mit Menschen mit COPD  in einem sicheren und respektvollen Rahmen auszutauschen.

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Facebook Community auf Facebook

Werde jetzt Teil unserer COPD Community auf Facebook! In der privaten Gruppe erwarten dich spannende Infos und ein aktiver Austausch.

Gegen Hate Speech und Rassismus: Gemeinsam für Respekt

Unser Engagement für eine inklusive Gemeinschaft geht über Gesundheitsfragen hinaus. Wir positionieren uns eindeutig auch gegen jegliche Form von Hassrede und rassistischen Kommentaren. Kaia Health steht für einen sicheren Raum, frei von Diskriminierung und Vorurteilen, in dem du und deine Gesundheit an vorderster Stelle stehen.


Quellen

  1.  https://presse.uni-mainz.de/rauchen-suchterkrankung-oder-schlechte-angewohnheit/
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