Rückenschmerzen lindern: Welche digitalen Angebote helfen wirklich?

YouTube, Fitness-Apps, digitale Gesundheitsanwendungen – bei Rückenschmerzen gibt es viele Angebote, aber sind sie auch wirklich seriös? Wir zeigen dir, worauf ankommt.

5 Min. Lesezeit
Digitale Apps bei Rückenschmerzen

Beim Thema Rückenschmerzen gibt es viele Fragezeichen: Geht das wieder weg? Darf ich mich überhaupt bewegen? Welche Übungen sind die richtigen?

Antworten versprechen mittlerweile tausende von Apps und YouTube-Kanälen, die sich mit dem Thema Fitness und insbesondere Bewegungsübungen beschäftigen.1,2 Die wenigsten davon werden von Ärzt:innen oder Physiotherapeut:innen angeleitet, trotzdem versprechen sie schnelle Hilfe zur Selbsthilfe.

Klar, bei Rückenschmerzen wünschen wir uns Linderung und der Griff zum Handy ist einfach. Doch gibt es bei der Auswahl der Bewegungsübungen einiges zu beachten. Zum Tag des Schmerzes 2023 fassen wir die wichtigsten Kriterien zusammen.

Bewegung: Die wichtigste Säule der Behandlung

Fakt ist: Bei Rückenschmerzen sollte Bewegung ein essenzieller Teil der Behandlung sein, auch, um eine erneute Rückenschmerz-Episode zu verhindern.3 Das zeigt auch eine Studie, die verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Schmerzen im unteren Rücken miteinander verglich. Sie kam zu dem Ergebnis, dass Bewegungstherapie im Vergleich die effektivste Präventionsmaßnahme ist.4

Du bist also auf dem richtigen Weg, wenn du bei Schmerzen als Erstes nach Übungen suchst. Als erste Anlaufstellen empfehlen wir dir Hausärzt:innen und Orthopäd:innen. Kläre bei einem ersten Arzttermin ab, woher deine Rückenschmerzen kommen und ob eine Bewegungstherapie aktuell das Richtige für dich ist.

Übrigens – Schmerzen im unteren Rücken treten, laut eines Berichts des Robert-Koch-Instituts zur Krankheitshäufigkeit von Rücken- und Nackenschmerzen, doppelt so häufig auf wie andere Rückenschmerzen.5 Aktiv zu werden ist also in jedem Fall der erste Schritt, rückenfreundlicher zu leben!

Sicherlich bietet eine kurze Suche bei YouTube, im App Store oder bei Google Play viel Inspiration und hilfreiche Übungen. Wir empfehlen dir dennoch, auf folgende Dinge zu achten, wenn du deinem Rücken etwas Gutes tun möchtest.

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Digitale Therapie bei Rückenschmerzen

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4 Kriterien für ein effektives Rückentraining per Smartphone

  1. Komme zu besseren Ergebnisse mit einem personalisierten Training

Eine Meta-Studie der Goethe-Universität in Frankfurt wertete über 10.000 Patientendaten aus 58 Studien aus. Dabei sollte die Frage beantwortet werden, wie sich eine Standard-Bewegungstherapie bei Rückenschmerzen von einer personalisierten Behandlung unterscheidet. Das Ergebnis: Bei einer Personalisierung des Trainings war die Schmerzlinderung im Schnitt 38 Prozent höher.6

Achte also darauf, dass dein Training auf deine Leistungsfähigkeit und deine Schmerzintensität abgestimmt ist, bevor du loslegst.

2. Vertraue auf Therapeut:innen bei der Zusammenstellung der Übungen

Spielt der Übungsmix eine Rolle für den Erfolg? Aber ja! Damit deine Muskulatur nicht einseitig aufgebaut wird, müssen alle Muskelgruppen gleichmäßig belastet und trainiert werden. Auch ein gezielter Aufbau der Rumpfmuskulatur sollte unbedingt zu deiner Übungsroutine gehören. Das belegt eine aktuelle Studie, die im Journal of Bodywork and Movement Therapies veröffentlicht wurde. Patient:innen mit nicht-spezifischen Schmerzen im unteren Rücken konnten durch eine Stabilisierung der Körpermitte ihre Schmerzen reduzieren und sogar ihren Bewegungsradius im Lendenbereich verbessern.7

Suche dir also ein Bewegungstraining, das von Therapeut:innen zusammengestellt wurde. Nur ein professionelles Training stellt sicher, dass du deine Schmerzen gezielt und effektiv behandelst. Das empfiehlt auch die Nationale VersorgungsLeitlinie nicht-spezifischer Kreuzschmerz: Noch entscheidender als die Art der Bewegung ist die Anleitung durch qualifizierte Therapeut:innen.8

3. Achte auf die korrekte Ausführung und Körperhaltung

Die korrekte Ausführung einer Übung ist das A und O eines sicheren Trainings. Deshalb ist es wichtig, dass du eine präzise und gut verständliche Anleitung für deine Übungen bekommst. Der Schweregrad sollte ebenfalls an deine Leistungsfähigkeit angepasst sein. Prüfe vor deinem Training, ob dir alternative Übungsvarianten angeboten werden, falls eine Übungsausführung zu schwierig für dich ist.

Werden keine Alternativen gezeigt, empfehlen wir dir, auf deinen Körper zu hören und bei Schmerzen das Training sofort zu beenden. Konsultiere am besten deinen Arzt oder deine Ärztin, wenn du dir unsicher bist, wie du am sichersten trainierst.

4. Setze auf evidenzbasierte Therapien

Evidenzbasiert bedeutet, dass es bereits einen wissenschaftlichen Nachweis über die Wirksamkeit einer bestimmten Therapie gibt. Dazu gehört beispielsweise die Multimodale Schmerztherapie. Multimodale Programme unterstützen dich nicht nur dabei, deine Schmerzen zu lindern, sie zielen auch darauf ab, dass du die Ursache deiner Beschwerden verstehst. Die Therapie kombiniert Bewegungstraining, Lerninhalte zum Thema Rückenschmerzen und Entspannungsübungen. Auch psychotherapeutische Verfahren gehören zur multimodalen Schmerztherapie, die meist stationär angeboten wird.

Laut einer Studie, in der die Wirksamkeit der tagesklinischen multimodalen Schmerztherapie untersucht wurde, verbessert die Therapie die Schmerzintensität, Einschränkungen im Alltag, Depressivität und Arbeitsfähigkeit.9,10

Einziger Haken: Die Plätze für stationäre, multimodale Programme sind begrenzt und die Wartezeiten lang. Mittlerweile gibt es jedoch digitale Therapieangebote, die nicht so schnell zugänglich sind wie YouTube-Videos, dafür aber auf nachgewiesene Wirksamkeit und Sicherheit setzen.

Was ist die Alternative?

Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG), das Ende 2019 verabschiedet wurde, änderte sich etwas Grundlegendes in der Gesundheitsversorgung in Deutschland: Fortan sollte jeder gesetzlich Versicherte die Möglichkeit einer Behandlung mit einem digitalen Medizinprodukt bekommen. So wurden “Apps auf Rezept”, die sogenannten Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) ins Leben gerufen.11 Seitdem können sie kostenfrei und ohne Zuzahlung für 90 Tage von Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen verordnet werden. Auch Privatversicherte bekommen DiGA häufig von Ihrer Versicherung erstattet. Um sicherzugehen, dass die Versicherung die Kosten übernimmt, sollte im Vorfeld ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden.

Smartphones sind für die meisten Menschen im Alltag selbstverständlich – wirksame Therapien werden es dank der DiGA nun auch. Wir von Kaia Health haben beispielsweise eine ganzheitliche, digitale Therapie bei Rückenschmerzen entwickelt. Kaia Rückenschmerzen unterstützt dich bei der eigenständigen Behandlung deiner Symptome. Genau das ist der Zweck einer DiGA – dir eine Möglichkeit zu geben, überall und jederzeit eine Therapie an der Hand zu haben, die wissenschaftlich geprüft und sicher ist.

Mit dem Therapieprogramm von Kaia kannst du täglich deine Schmerzen reduzieren und Stress abbauen. Das Bewegungstraining wurde von Expert:innen entwickelt und passt sich individuell deinem Schmerzerleben und deiner Leistungsfähigkeit an. So behandelst du deine Schmerzen nach einem evidenzbasierten Programm – ganz einfach von zuhause aus.

Was ist das Besondere bei Kaia?

Kaia hat einen digitalen Trainer entwickelt, der dir mithilfe von Computer-Vision-Technologie bei der korrekten Ausführung der Übungen hilft. Das geht ganz einfach über die Selfie Kamera deines Smartphones oder Tablets. Der Kaia Bewegungscoach erfasst deine Bewegungen und gibt dir Feedback zu deiner Körperhaltung während des Trainings.

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