Durch den Sommer mit COPD: 4 Tipps für heiße Tage

Besonders an heißen Tagen fühlen sich viele Menschen mit COPD müde und energielos. Wir zeigen dir, was du in der warmen Jahreszeit tun kannst, um aktiver zu bleiben und nicht ins Sommerloch zu fallen.

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Mann mit COPD im Wald und Sauerstoff

Studien zeigen: Der Sommer kann ein echter COPD-Trigger sein! Eine Untersuchung der Johns Hopkins Universität aus dem Jahr 2014 kam zu dem Ergebnis, dass Hitzewellen COPD-Symptome verschlechtern.1 Eine weitere Studie von 2009 stellte fest, dass bei Temperaturen über 29 Grad mehr Menschen mit COPD und Asthma im Krankenhaus aufgenommen werden als an kühleren Tagen.

Warum ist gerade der Sommer eine Herausforderung mit COPD?

Bei hohen Temperaturen kann die Luft mehr Wassermoleküle im Vergleich zu kalter Luft halten – die Luft wird feuchter und im wahrsten Sinne des Wortes schwerer. Dadurch wird das Einatmen bei hoher Luftfeuchtigkeit erschwert.3

Auch Exazerbationen treten im Sommer vermehrt auf. Das liegt daran, dass der Körper bei Hitze sowohl über die Haut als auch über die Lunge vermehrt Wärme abgibt. Dadurch erhöht sich die Atemfrequenz. Ist die Lunge aber geschädigt oder vorbelastet, wie es bei COPD der Fall ist, kann der Wärmetransport nur eingeschränkt stattfinden. Belastbarkeit und Wohlbefinden können dadurch in den Sommermonaten eingeschränkt werden.4

Wie also umgehen mit der warmen Jahreszeit? Wir haben vier Tipps für dich, die dir helfen, bei Hitze einen kühlen Kopf zu bewahren. 

1. Flüssig bleiben

Unser erster Tipp: viel trinken! An sehr heißen Tagen wird empfohlen, zwei bis drei Liter zu trinken. Wer viel schwitzt, sollte sogar noch mehr zu sich nehmen.5

Wenn du zu den Menschen gehörst, denen es schwer fällt, auf die empfohlene Menge zu kommen, dann kann dir eine eigene Trinkflasche helfen!

Such dir eine schöne Flasche aus, die mindestens einen Liter fasst, und nimm dir fest vor, über den Tag verteilt mindestens einmal nachzufüllen. Neben bunten Motiven gibt es viele Angebote an plastikfreien und geschmacksneutralen Flaschen, zum Beispiel aus Glas oder Edelstahl.

Wenn du eine Abwechslung brauchst, kannst du statt Wasser auch eine Saftschorle, kalten Gemüsesaft oder Brühe trinken und so deinen Flüssigkeitshaushalt in Balance halten.

2. Den Tag planen

Wenn du COPD hast, gehört das Planen höchstwahrscheinlich zu deinem Alltag. Im Sommer geht es vor allem darum, die kühlen Stunden auszunutzen. Unser Tipp: vereinbare Termine am Morgen und erledige auch andere wichtige Dinge, die deine Aufmerksamkeit brauchen, vor der heißen Mittagszeit.

Wenn du körperlich aktiv sein oder trainieren möchtest, geht das am besten am Abend oder in den frühen Morgenstunden. An sehr heißen Tagen empfehlen sich statt Ausdauertraining auch Dehnübungen oder Entspannungstechniken.

Wichtig für deinen Tagesplan: Für frische Luft sorgen! Auch hier kommt es auf die Tageszeit an, denn morgens und abends ist die Luft nicht nur kühler, sondern auch gesünder. Hitze wirkt sich direkt auf Luftschadstoffe aus. Wind, trockene, staubige Böden und eine erhöhte Ozonbildung bei intensiver Sonneneinstrahlung führen unter anderem dazu, dass die Feinstaubbelastung steigt.7 Lüfte also am besten direkt nach dem Aufstehen.

3.  Atmungsaktive Kleidung tragen

Die richtige Kleidung kann an heißen Tagen einen großen Unterschied machen. Stoffe wie Leinen, Baumwolle oder Seide sind atmungsaktiv und angenehmer auf der Haut zu tragen als synthetische Materialien, da sie Feuchtigkeit absorbieren und so weniger an der Haut kleben. Wähle außerdem helle Farben für dein Outfit, denn sie reflektieren das Sonnenlicht besser als dunkle.8

Wenn du unterwegs bist, ist es ratsam, mehrere Schichten zu tragen, zum Beispiel ein T-Shirt und eine Leinenbluse beziehungsweise ein Leinenhemd darüber. So kannst du eine Schicht aus- oder anziehen, wenn du zum Beispiel in einen klimatisierten Supermarkt gehst.

4. Die Natur zu dir bringen

Im Sommer ist es wichtig, Hitzeerschöpfung zu vermeiden, auch wenn das gute Wetter dazu einlädt, nach draußen zu gehen. Du kannst dir aber ein Stück Natur zu dir nach Hause holen! Zum Beispiel mit einer Vogeltränke für den Balkon, Garten oder das Fensterbrett.9 Für Abkühlung können außerdem kühle Fußbäder oder in kaltes Wasser getränkte Handtücher sorgen, die du auf deine Arme, Beine oder die Stirn legen kannst.

Auch Zimmerpflanzen sind echte Schadstofffilter. Laut den Lungenärzten der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS), gehören dazu Birkenfeige, Drachenbaum und Zimmer-Aralie, die durch spezielle Blattenzyme bereits in kurzer Zeit Schadstoffe aus der Luft filtern.10

Zum Schluss der wichtigste Tipp, wenn es heiß wird: ruhiger machen und entspannen! Bleib in Kontakt mit deinem Körper und spür hin, was er dir sagt und was für ihn wichtig ist. Vielleicht brauchst du im Sommer einfach ein oder zwei Pausen mehr am Tag. Und das ist völlig okay.

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