G-BA empfiehlt Überführung der neuen Versorgungsform Rise-uP in die Regelversorgung
Wirksamkeit nachgewiesen: G-BA empfiehlt die Überführung von Ansätzen der neuen Versorgungsform Rise-uP in die Regelversorgung von Patient:innen. Kaia Rückenschmerzen ist die entscheidende Intervention von Rise-uP.
Wirksamkeit in klinischer Studie nachgewiesen
G-BA empfiehlt die Überführung von Ansätzen der neuen Versorgungsform Rise-uP in die Regelversorgung von Patient:innen mit nicht-spezifischen Rückenschmerzen. Kaia Rückenschmerzen ist die entscheidende Intervention von Rise-uP
München, 07. Juli 2022 – Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) hat am 24. Juni 2022 eine Empfehlung zur Überführung von Ansätzen der digital gestützten neuen Versorgungsform Rise-uP in die Regelversorgung bei nicht-spezifischen Rückenschmerzen ausgesprochen[1]. Rise-uP ist ein Innovationsfondsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle vom Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZIS) des Universitätsklinikums rechts der Isar der Technischen Universität München (MRI). Kaia Health stellte für das Projekt die digitale Anwendung Kaia Rückenschmerzen zur Verfügung. In dem Projekt wurde die schmerzlindernde Wirkung eines innovativen, digitalen Versorgungskonzepts mit der Anwendung von Kaia Rückenschmerzen nachgewiesen. Weiterhin belegte die Untersuchung eine Kostenersparnis im Vergleich zur Regelversorgung[2].
Rise-uP steht für „Rücken-innovative Schmerztherapie mit e-Health für unsere Patienten“. Die Behandlung in Rise-uP bestand aus der Anwendung von Kaia Rückenschmerzen, eingebettet in ein digitales Versorgungskonzept. Rekrutiert und aufgeklärt wurden die Patient:innen von den teilnehmenden Hausärzt:innen. Kaia Rückenschmerzen ermöglichte den Studienteilnehmer:innen der Interventionsgruppe einen Zugang zur multimodalen Schmerztherapie in digitaler Form, während die Kontrollgruppe die in Deutschland übliche medizinische Versorgung erhielt. Über den Beobachtungszeitraum von einem Jahr wurden zu Beginn sowie nach drei, sechs und zwölf Monaten, das Schmerzniveau, die Funktionskapazität und Parameter wie Angst, Depression, Stress sowie die mentale und körperliche Lebensqualität per Fragebogen erhoben. Zusätzlich wurden die individuellen Gesundheitskosten der Patient:innen aus den Routinedaten der beteiligten Krankenkassen AOK Bayern, Barmer und DAK erfasst. Ziel des Projekts war es die Versorgung von nicht-spezifischen Rückenschmerzen durch ein innovatives, digitales Versorgungskonzept zu verbessern.
Randomisiert-kontrollierte Studie belegt therapeutischen Nutzen
Mit insgesamt 1237 teilnehmenden Patient:innen (930 in der Interventionsgruppe, 307 in der Kontrollgruppe) ist Rise-uP die größte randomisiert-kontrollierte Studie zu einer digitalen Gesundheitsanwendung. Beteiligt waren 111 Hausärzt:innen. Zum Konsortium gehörten die Bayerische Telemed Allianz, Algesiologikum MVZ, StatConsult IT Service, Kaia Health, die AOK in Bayern, BARMER und DAK, sowie das Institut für angewandte Versorgungsforschung (INAV) als unabhängiger Evaluator. Prof. Dr. Dr. Thomas R. Tölle, Konsortialführer des Innovationsfondsprojektes Rise-uP, sagt: „Die Erkenntnisse aus der Studie sind wegweisend für Patient:innen mit nicht-spezifischen Rückenschmerzen und die behandelnden Ärzt:innen. Die Studienergebnisse zeigen, wie wir die Regelversorgung von Rückenschmerzpatient:innen verbessern können, um eine effektivere Behandlung zu sichern.“
Die Patient:innen in der Interventionsgruppe zeigten bereits nach drei Monaten eine Schmerzreduktion um 1,85 Punkte und nach zwölf Monaten eine Schmerzreduktion um 2,55 Punkte auf einer 11-Punkte-Numeric-Rating-Scale (NRS). Die Schmerzreduktion war zu jedem Untersuchungszeitpunkt in der Interventionsgruppe signifikant stärker und lag stets oberhalb der klinisch relevanten Schwelle von 33 Prozent. Darüber hinaus demonstrierte die Interventionsgruppe ebenfalls in allen sekundären Endpunkten (Funktionskapazität, Angst, Depression, Stress, mentale und körperliche Lebensqualität) eine signifikante Verbesserung gegenüber der Kontrollgruppe. Die Kosten-Effektivitäts-Analyse zeigte dabei eine Reduktion der entstandenen Gesundheitskosten von 416,- Euro pro reduzierten Punkt in der Schmerzskala (NRS) am Ende der Beobachtungszeit[2]. Auf Grundlage des Ergebnis- und des Evaluationsberichts von Rise-uP[2,3], empfiehlt der Innovationsausschuss des G-BA, das höchste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung im deutschen Gesundheitswesen, die Überführung von Ansätzen aus Rise-uP in die Regelversorgung.
„Im Rahmen der Rise-uP Studie wurde der therapeutische Nutzen der digitalen Anwendung Kaia Rückenschmerzen eindeutig nachgewiesen und die Ergebnisse sind direkt patient:innenrelevant. Patient:innen, die Kaia Rückenschmerzen nutzen, haben signifikant weniger Schmerzen und zeigen eine Verbesserung der Lebensqualität. Wir freuen uns über den G-BA Beschluss zu Rise-uP und arbeiten daran, mit Kaia Rückenschmerzen die digitale multimodale Therapie den betroffenen Patient:innen zeitnah zugänglich zu machen“, sagt Dr. med. Steffen Hartrampf, Leiter Medical Affairs Europe bei Kaia Health.
Kaia Rückenschmerzen: Multimodale digitale Therapie
In Deutschland sind rund 85 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal in ihrem Leben von Rückenschmerzen betroffen. Bei mehr als 80 Prozent davon liegen nicht-spezifische Rückenschmerzen vor[4,5]. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft stellen multimodale Therapieansätze, die sowohl körperliches Training als auch Entspannung und Wissensvermittlung umfassen, den Goldstandard in der Therapie von nicht-spezifischen Rückenschmerzen dar. Das Problem: Die Kapazitäten für solche meist teil-stationären Therapieprogramme sind begrenzt und nicht für alle Patient:innen verfügbar. Eine Lösung können hier innovative Therapiekonzepte sein.
Mit Kaia Rückenschmerzen können Patient:innen die Behandlung ihrer Rückenschmerzen zuhause eigenständig unterstützen und ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität verbessern. „Kaia möchte Menschen dabei zur Seite stehen, nachhaltig in Bewegung zu bleiben und ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu führen. Wir stellen uns einen nicht allzu fernen Tag vor, an dem Patient:innen in der Lage sind, evidenzbasierte Therapien orts- und zeitunabhängig in Anspruch zu nehmen“, sagt Konstantin Mehl, Gründer und CEO von Kaia Health.
Über Kaia Health und Künstliche Intelligenz
Ein wichtiges Element der digitalen Anwendungen von Kaia Health ist der integrierte „digitale Trainer“. Dieser Bewegungscoach nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um Patient:innen bei ihren Bewegungsausführungen zu unterstützen. Mithilfe der Kamera von Smartphone oder Tablet kann der Bewegungscoach in Echtzeit Bewegungen analysieren und visuelle sowie sprachliche Korrekturhilfen geben. So unterstützt er eine sichere und korrekte Ausführung des Bewegungstrainings der Anwender:innen zuhause. Alle Übungen können stetig an Schmerzintensität und das Fitnesslevel der Nutzer:innen angepasst werden. Damit bietet Kaia Health eine sichere und gleichzeitig effektive Therapieoption. Um die multimodale Schmerztherapie vollständig abzudecken, werden den Anwendern zusätzlich zu den physiotherapeutischen Übungen, Entspannungsübungen und edukative Module zur Verfügung gestellt.
Quellen:
[1] Beschluss des Innovationsausschusses beim Gemeinsamen Bundesausschuss gemäß § 92b Absatz 3 SGB V zum abgeschlossenen Projekt Rise-uP (01NVF16014). https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/206/2022-06-24_Rise-uP.pdf
[2] Ergebnisbericht (gemäß Nr. 14.1 ANBest-IF): https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/207/2022-06-24_Rise-uP_Ergebnisbericht.pdf
[3] Evaluationsbericht (gemäß Nr. 14.1 ANBest-IF): https://innovationsfonds.g-ba.de/downloads/beschluss-dokumente/208/2022-06-24_Rise-uP_Evaluationsbericht.pdf
[4] Schmidt CO, Raspe H, Pfingsten M et al. (2007) Back pain in the German adult population: prevalence, severity, and sociodemographic correlates in a multiregional survey. Spine 32:2005–2011
[5] Bundesärztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (Hrsg) (2017) Nationale VersorgungsLeitlinie Nicht-spezifischer Kreuzschmerz – Langfassung. 2. Auflage, 2017. AWMF-Register-Nr.: nvl-007. http://www.leitlinien.de/nvl/kreuzschmerz/. Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) – Redaktion Nationale VersorgungsLeitlinien
Über Kaia Health
Kaia Health wurde 2016 von Konstantin Mehl und Manuel Thurner gegründet. Das Digital Health Unternehmen entwickelt digitale Gesundheitsanwendungen zur Behandlung von Krankheiten wie Rückenschmerzen und COPD mit Kernelementen der multimodalen Therapie (Kombination aus Bewegung, Wissen und Entspannung). Als digitale Versionen klinisch validierter Behandlungsmethoden sind die Lösungen von Kaia jederzeit und überall anwendbar. Damit bietet Kaia behandelnden Ärzt:innen sowohl eine Alternative als auch eine Erweiterung zu der klassischen Versorgung. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz passen sich die Anwendungen individuell an die Schmerzintensität und die Leistungsfähigkeit der Nutzenden an. Die Wirksamkeit der Anwendungen von Kaia Health ist durch mehrere randomisierte, kontrollierte Studien belegt. Kaia Health beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiter in München und New York. Weitere Informationen auf www.kaiahealth.de
Pressekontakt
The Medical Network
E-Mail: kaia@themedicalnetwork.de
Telefon: +49 40 32 90 47 38 95